KRIP für jugendliche und erwachsene Gewalttäter im tertiären Präventionsbereich
- in Kooperation mit IntraLIFE-Akademie
Zielgruppe
Das KRIP-Training richtet sich an erwachsene Straftäter mit ggf. wiederholt gewalttätig dissozialem Verhalten. Zielgruppenmerkmale sind rücksichtsloses, dem eigenen Lustgewinn dienendes, auf Machtgefühlen beruhendes und gegenüber pädagogischen Interventionen resistentes Verhalten.
Einschüchterung, Bedrohung, Angstmachen und letztlich die Ausübung von körperlicher Gewalt dient meist nur zur Selbstwerterhöhung. Eine Reflexionsbereitschaft über die Opferfolgen besteht dagegen nicht. Durch das Ausschalten ihrer Schuldgefühle, durch ihre Selbstwertproblematik und durch ihr hohes Kränkungsniveau können stimmungsabhängige und unberechenbare Gewalttaten immer wieder entstehen.
Teilnahmekriterien sind:
- Straftaten gegenüber dem Leben (§§ 211 ff. StGB)
- Körperverletzung (§§ 223 ff. StGB)
- Nötigungs- und Raubdelikte (§ 240, 249 ff. StGB)
- Ggf. auch andere Deliktgruppen, bei denen aggressives Verhalten als Kernproblem anzusehen ist
Ausschlusskriterien sind:
- schwerpunktmäßige Probleme im Drogen- und/oder psychiatrischem Bereich
- Sexualstraftaten.
Das KRIP-Training (Konfrontatives-Ressourcenorientiertes-Interventions-Programm)
Unser Programm ist auf den tertiär präventiven Bereich ausgerichtet, um Notlagen prognostizieren zu können und deren Entstehung durch die Entwicklung von Handlungsstrategien zu vermeiden. Das Programm ist durch einzelne Themenbereiche gekennzeichnet, die nach Bedarf für die jeweilige Gruppe ausgewählt werden können.
Als Elemente eines gewaltpräventiven Ansatzes kommen konfrontative, emotionale und ressourcenorientierte Methoden zum Einsatz, welche bereits mit gewaltbereiten Klienten im Rahmen unserer AAT-Trainings erprobt wurden.
Die pädagogisch gezielte, provokant-konfrontative Auseinandersetzung mit den Klienten bildet hierbei den Startpunkt. Durch diese dynamische Streitkultur sollen sich die Klienten intensiv mit ihren Taten und der Situation der Opfer auseinandersetzen. Sie sollen diesen Teil des Trainings als eine Herausforderung ansehen und die Bereitschaft entwickeln, sich in Frage stellen zu lassen, um anschliessend lösungsorientiert an ihren Problemen weiter zu arbeiten.
Auch wenn die Methoden von der klassischen, empathischen Sozialarbeit zunächst augenscheinlich abweichen, so ist doch die Wertschätzung der Persönlichkeit der jeweiligen Menschen auch hier eine Grundvoraussetzung für den pädagogischen Handlungsablauf.
Ziel des Trainings ist...
Ziel des Trainings ist, die Wahrnehmung der Teilnehmer für die vorgegebenen Themen zu sensibilisieren. So soll ein bewusster Bezug zu den Begriffen Aggressionen, aggressives Verhalten, Konflikt und Gewalt vermittelt werden. In Praxissituationen sollen die Teilnehmer eigene Befindlichkeiten im Umgang mit aggressivem Verhalten kennen lernen. Für die Praxis werden Elemente aus etablierten Trainingsmethoden wie dem Anti-Aggressivitäts-Training, der Budôpädagogik, der Erlebnispädagogik, dem Konfliktmanagement sowie der Gesundheitspädagogik genutzt.
Stressabbau sowie Selbstmanagement sind ebenfalls wichtig zur Gestaltung des eigenen Umgangs in Bedrohungssituationen. Weiterhin geht es darum, Stärken sowie Schwächen zu erkennen, Gefühle zu erfahren sowie Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Vermittlung von Grundkennnissen:
- Erkennen von Aggressionsauslösern
- Perspektivwechsel
- Empathie entwickeln für andere
- Kompetenztraining
- Selbstbewusstseins-/Selbstwerttraining
- Phasen der Entscheidung
- Umgang mit Gefühlen (Wut, Enttäuschung, Trauer etc.)
- Eigen- und Fremdwahrnehmung
- Was sind Konflikte?
- Was sind Aggressionen?
- Was ist Zivilcourage?
- Wofür brauche ich Zivilcourage?
- Was ist Gewalt?
- Gewaltrechtfertigung
- Gewalthinterfragung
- Opferempathie
- Körpersprache
- Kommunikation und Rhetorik
- Nähe und Distanz
- Ressourcenaktivierung/Kompetenzförderung
- Verhaltensregeln in Gewalt- und Konfliktsituationen
- Ziel- und Wertearbeit
- Rechtliches
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